
Zur Nützlichkeit des Morphem-Begriffes in der Deutschlehrerausbildung (DaF).
Author(s) -
Roland Anton Wagner
Publication year - 2012
Publication title -
brünner hefte zu deutsch als fremdsprache
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2695-1614
pISSN - 1803-4411
DOI - 10.5817/bhdf2012-2-135
Subject(s) - humanities , philosophy
Im vorliegenden Artikel werden Gründe gegen die Verwendung des Begriffs „Morphem“ in Einführungskursen in die Linguistik angeführt, die im Rahmen von Lehramtsstudiengängen im Fach „Deutsch“ im nichtdeutschsprachigen Ausland durchgeführt werden. Die hauptsächlichen Gründe sind: (a) notorische Schwierigkeiten bei der Anwendung von morphembasierten Analysen auf deutsches Sprachmaterial (z. B. beim „Ablaut“), (b) Entwicklungen innerhalb der Linguistik der letzten 40 Jahre, die die strukturalistischen, morphembasierten Ansätze aus ihrer früheren Führungsposition verdrängt haben, (c) fehlende Relevanz des Begriffes für die Benutzung von Standardwerken und Handbüchern des DaF-Unterrichts. Statt „Morphem“ wird die Verwendung theoretisch neutraler Begriffe wie „Stamm“ oder „Affix“ empfohlen.