
Zwei Verben des Tötens und die inhärente Perspektivierung von Lexemen.
Author(s) -
Roland Wagner
Publication year - 2009
Publication title -
brünner hefte zu deutsch als fremdsprache
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2695-1614
pISSN - 1803-4411
DOI - 10.5817/bhdf2009-2-85
Subject(s) - philosophy , humanities , political science
Im Deutschen gibt es zwei verschiedene, nahezu synonyme Verben des Tötens: töten und umbringen. Die beiden Verben unterscheiden sich jedoch leicht hinsichtlich der Perspektivierung. Während töten eindeutig eine andersgerichtete Situation bezeichnet, ist umbringen hinsichtlich der Ausrichtung der Handlung neutral. Die Folge ist, dass der nominalisierte Infinitiv das Umbringen sowohl Mordhandlungen als auch Selbstmorde bezeichnen kann. Im ersten Teil des Artikels werden Daten aus dem Mannheimer Korpus der geschriebenen Sprache präsentiert, die geeignet sind, die eben vorgetragene Behauptung zu untermauern. Im zweiten Teil wird nach Wegen gesucht, die Daten in ein Grammatikmodell zu integrieren.