
Implizite Sprachmischung in Kontaktidiomen zweisprachiger Oberschlesier
Author(s) -
Felicja Księżyk
Publication year - 2020
Publication title -
linguistica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.134
H-Index - 1
eISSN - 2350-420X
pISSN - 0024-3922
DOI - 10.4312/linguistica.60.2.31-44
Subject(s) - political science , humanities , art
In früheren Studien zum Sprachkontakt konzentrierte man sich mit Vorliebe auf explizite Sprachmischungen, bei denen Elemente der einen Sprache ausdrücklich in der zweiten Sprache realisiert werden. Der vorliegende Beitrag widmet sich den als nicht so zahlreich geltenden impliziten Sprachmischungen, bei denen lediglich Strukturen der ersten Sprache angewandt werden, man bedient sich jedoch der Ausdrucksmittel der zweiten Sprache. Das Untersuchungskorpus bilden Äußerungen bilingualer Oberschlesier, die im Rahmen einer Zeitzeugenbefragung aufgenommen wurden. Sie leben in einer ethnisch-national inhomogenen Region, deren Bewohner abhängig von den Faktoren Wohnort und Alter unterschiedliche Sprachrepertoires aufweisen. Im Artikel werden Interviews mit Vertretern der ältesten bodenständigen Generation analysiert, zu deren Sprachrepertoire der schlesische Dialekt und das oberschlesische Deutsch gehören. In Bezug auf ältere Sprecher von Sprachminderheiten wurde in mehrsprachigen Gemeinschaften in der Regel festgestellt, dass es bei ihnen weniger und seltenere Sprachkontakterscheinungen gibt als bei der jüngeren Generation (vgl. Riehl 2014: 39). Vor diesem Hintergrund wird in dem Artikel analysiert, welche Arten des impliziten Sprachkontakts bei der älteren Generation am Häufigsten auftreten.