
Besonderheiten der deutschen Verwaltungssprache im k. u. k. Bosnien-Herzegowina
Author(s) -
Nedad Memić
Publication year - 2019
Publication title -
linguistica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.134
H-Index - 1
eISSN - 2350-420X
pISSN - 0024-3922
DOI - 10.4312/linguistica.59.1.187-195
Subject(s) - political science , humanities , art
Ziel dieser Arbeit ist, einige wichtige Charakteristika der deutschen Verwaltungssprache in Bosnien-Herzegowina während der österreichisch-ungarischen Zeit (1878–1918) zu identifizieren und einer Analyse zu unterziehen. Nach der Okkupation Bosnien-Herzegowinas führte Österreich-Ungarn grundlegende Reformen des Verwaltungssystems im Okkupationsgebiet durch und engagierte dort fast ausschließlich österreichische und ungarische Staatsbürger als Beamte. Die deutsche Sprache spielte dabei eine wesentliche Rolle als Amts- und Verwaltungssprache, insbesondere im sogenannten inneren Parteienverkehr (Kommunikation innerhalb der Behörden bzw. die Korrespondenz zwischen den bosnisch-herzegowinischen Landesbehörden und dem für die Verwaltung Bosnien-Herzegowinas zuständigen Gemeinsamen Finanzministerium Österreich-Ungarns in Wien). Die deutsche Verwaltungssprache im k. u. k. Bosnien-Herzegowina zeigt eindeutig viele Besonderheiten der österreichischen Amtssprache - besonders im terminologischen Bereich. Es beinhaltet aber auch einige bosnische kulturspezifische Übernahmen bzw. Lehnwörter. Diese sind unter anderem als ein formaler Wunsch zu betrachten, an die eher schwach ausgeprägte Verwaltungstradition aus der osmanischen Zeit in Bosnien-Herzegowina anzuknüpfen.