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Studi di linguistica greca II, a cura di Emmanuele Banfi; Milano 1997, Francoangeli; Materiali linguistici. Collana a cura dell'Università di Pavia, Dipartimento di Linguistica
Author(s) -
Matjaž Babič
Publication year - 2001
Publication title -
linguistica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.134
H-Index - 1
eISSN - 2350-420X
pISSN - 0024-3922
DOI - 10.4312/linguistica.41.1.167-176
Subject(s) - art , humanities , philosophy
Die griechische Sprachwissenschaft galt noch bis vor kurzem als ein Bereich, in dem Methoden der modemen Sprachwissenschaft relativ selten angewendet werden. Wührend in den Forschungen des Lateinischen in allen geschichtlichen Perioden seiner Entwicklung schon seit einigen Jahrzehnten strukturalistische (zum Teil auch schon poststrukturalistische) Arbeitsweisen und Methoden ihre Annerkennung fanden, blieb die griechische Sprachwissenschaft von derartigen Versuchen weitgehend unberührt (oder wie manch einer Altphilologe sagen würde verschont). Dies dürfte unter anderem mit der Tatsache zusammenhüngen, daßß das Griechische vor allem im archaischen und klassischen, aber auch im hellenistischen Zeitalter als ein sehr komplexes Diasystem in Erscheinung tritt, in dem man selbst nach gründlicher Forschung und Darstellung kaum zu eindeutigen Ergebnissen von allgemeiner Gültigkeit kommt. In einer solchen Lage kann sichjede Schlußfolgerung allzu leicht als ein Trugschluß entpuppen, sobald man Material aus anderen Epochen oder anderen Dialekten, manchmal sogar aus einem anderen Schriftsteller zur Forschung heranzuzieht. Vor allem kann hier die Richtigkeit ('Grammatikalitüt') eines Satzes oder einer Phrase nur im Rahmen eines Dialekt, eines Zeitalters als "gültig" angesehen werden und dies sogar mit allen Einschrünkungen, die man für eine Korpussprache normalerweise in Kauf nimmt.