
Zu den Hetidtischen Ortspartikeln
Author(s) -
Eric Neu
Publication year - 1993
Publication title -
linguistica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.134
H-Index - 1
eISSN - 2350-420X
pISSN - 0024-3922
DOI - 10.4312/linguistica.33.1.137-152
Subject(s) - humanities , philosophy , physics
Die Enklitika -an, -apa, -ašta, -kan und -šan bilden bekanntlich die Gruppe der hethitischen Ortspartikeln, die am ehesten der Wortart Adverb zuzurechnen sind; mit dem Prädikat eines Satzes gehen sie eine enge Funktionssymbiose ein. In der Regel besetzen sie die zweite Position eines Satzes, folgen also dem Wackernagel schen Enklisengesetz. Inwieweit diese enklitischen Adverbien etymologisch aus großeren Wortkörpern entstanden sind, ist noch nicht endgültig abgeklärt. Ihrer Her kunft nach sind sie zweifelsfrei indogermanischer Provenienz und lassen auf ver gleichbare grundsprachliche Satzmuster schließen. Mit der Wahl des Terminus Orts partikel gegenüber etwa einer allgemeineren Bezeichnung Satzpartikel möchten wir zugleich deren durchweg lokale Funktion herausstellen. Wrr teilen also nicht die man cherorts vertretene Auffassung, wonach einzelne Vertreter dieser Partikelgruppe z.B. auch aspektuelle oder modale Funktion haben sollen. Mit derartigen Deutungen und Interpretationsversuchen scheint mir allzu viel in das semantisch-syntaktische Verhal ten der betreffenden Enklitika hineingeheimnist zu werden.