
Pot in in stranpota evhemerizma v latinski krščanski apologetiki
Author(s) -
Aleš Maver
Publication year - 2007
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 2350-4234
DOI - 10.4312/keria.9.2.25-44
Subject(s) - physics , humanities , art
Die Abhandlung schildert die Rolle, welche die euhemeristische Mythendeutung bei der Bekämpfung der heidnischen Religion in der lateinischen christlichen Apologetik einnimmt. Zuerst wird betont, dass die nach Euhemeros von Messena benannte Methode der Mythenkritik bei den griechischen Apologeten fast nicht vorkommt, während sie bei ihren Lateinisch schreibenden Kollegen ziemlich populär war. Dazu trug nicht unwesentlich der Einfluss Ciceros bei, dessen Lieblingsdichter Ennius Euhemerus ins Lateinische übersetzt hatte.Natürlich bedienten sich die lateinischen Apologeten des Euhemerismus hauptsächlich, um die Nichtigkeit des heidnischen Kultus zu untermauern. Lediglich Arnobius versuchte auch, die Gottheit Christi euhemeristisch zu erklären, indem er Jesu als Wohltäter der Menschheit darstellte. Damit hatte er aber nur wenig Erfolg und fand keine Nachahmung.Der „negative“ Gebrauch der euhemeristischen Mittel begegnet uns aber bei allen bedeutenden Apologeten von Tertullian bis Augustinus. Dabei wollten sie nicht nur beweisen, dass die heidnischen Götter in Wahrheit Menschen waren und die Gotteswürde erst später verliehen bekamen, sondern sie versuchen auch zu zeigen, dass sie sehr schlechte Menschen waren. Besonders ihre sexuellen Vergehen standen dabei im Mittelpunkt. Viel Wert legten die Apologeten auch darauf, eine genaue Genealogie der Götter zu erarbeiten, wobei die Frage nach der Herfunkt des Gottes Saturnus eine große Rolle spielte. Häufig kamen auch Listen der als Götter verehrten Menschen vor, die aber auch – wie bei Arnobius – zur Rechtfertigung des Kreuztodes Christi dienen konnten.Eine besondere Aufmerksamkeit gilt in der Abhandlung Tertullian und Arnobius, während euhemeristische Passagen bei anderen Autoren nur kurz dargestellt werden