
Qui primus Romanorum Principum maiestatem dei singularis ac veri cognovisti: Paberki o Konstantinovi podobi pri krščanskih latinskih zgodovinarjih 4. in 5. stoletja
Author(s) -
Aleš Maver
Publication year - 2006
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 2350-4234
DOI - 10.4312/keria.8.2.59-77
Subject(s) - physics , humanities , art
Obwohl Konstantin als der erste christliche Kaiser im Bewusstsein der Christen seit Jahrtunderten einen besonderen Platz eingenommen hat, sind dabei trotzdem einige nicht notwendig geringe Unterschiede zwischen der West- und Ostkirche zu beobachten. Die kommen symbolisch in der Tatsache zum Ausdruck, dass im Westen Konstantin niemals als Heiliger verehrt wurde, was auch die zu Teil stürmische Kritik an seine Person seit der Aufklärung erleichterte.Der Autor mochte in diesem Aufsatz die Frage beantworten, wie es mit dem Konstantinbild in der frühesten Geschichtsschreibung der Westkirche steht. Zu diesem Zweck analysierte er einige typische Konstantinstellen bei Laktanz, Hieronymus in seiner Chronik, Rufin von Concordia, Orosius und schliesslich auch das Konstantineulogium in De civitate Dei Augustins. Dabei zeigte sich, dass lediglich Rufin in seiner, von östlichen Einflussen stark geprägten Kirchengeschichte dem östlichen Eusebianischen Model treu folgte und den Kaiser in erster Reihe als vorbildlichen Christen, dem der Fortschritt des christlichen Glaubens alles bedeutet, schilderte. Alle andere herangezogenen Geschichtsschreiber zeigen zu Teil erhebliche Abweichungen davon, die meist auf Grund der kirchenpolitischen Zusammenhänge, in denen sie wirkten, verstanden werden können.Das trifft schon für das Konstantinbild bei Laktanz zu. Konstantin in De mortibus persecutorum ist zwar makellos und vom Anfang an ein grosser Befürworter des Christentums, muss sich jedoch auf Grund der frühen Entstehungszeit der Schrift unmittelbar nach der Konstantinischen Wende seinen erhobenen Platz mit seinem Mitkaiser Licinius teilen, was bei den Lesern aus den späteren Jahrhunderten für Verwirrung sorgte.Ganz anders stehen die Dinge bei Hieronymus. Er macht Konstantin für die Ausbreitung des Arianismus verantwortlich, was alle seine Erfolge überschattet und in einem düsteren Bild des ersten christlichen Kaisers resultiert, wobei alle seine problematischen Taten Erwähnung finden, sein Christentum dagegen kaum.Auch Orosius übernimmt die gerade erwähnten Taten in seine Erzählung, entschärft jedoch das negative Urteil des Hieronymus über Konstantin. Zugleich lässt er den Kaiser jedoch nicht nur weit hinter dem vorbildlichen Kaiser Theodosius, sondern auch hinter dem ersten römischen Kaiser Augustus stehen.Augustinus schliesslich betonte zu einem das Glück Konstantins in allen Bereichen, was er auf sein Christentum zurück führt, da er keine Götzen verehrt habe, was jedoch im krassen Gegensatz zu seiner Behauptung, das irdische Glück könne nicht als Massstab des christlischen Herrschers gelten, steht, und somit das Konstantineulogium wenigstens zweideutig erscheinen lässt