
Litanei und Ostinato in Bachs Passacaglia c-moll BWV 582
Author(s) -
Klemens Schnorr
Publication year - 2001
Publication title -
anuario musical
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.101
H-Index - 2
eISSN - 1988-4125
pISSN - 0211-3538
DOI - 10.3989/anuariomusical.2001.56.104
Subject(s) - humanities , art , philosophy
[de] Das Thema von Bachs Passacaglia c-moll beruht auf dem Bass eines Trio en Passacaille, der Christe-eleison- Versette aus der Messe du Deuziesme ton von André Raison. Bach transponiert ihn nach c-moll und verdoppelt die Länge des Themas für die Passacaglia auf acht Takte, legt aber der anschließenden Fuge wieder die urspriingliche viertaktige Version zugrunde. Entsprechend der zeitgenössischen Alternatimpraxis bildet Raisons Versette den mittleren, zentralen Teil des neunteiligen Kyriezyklus, der als erster Teil des Messordinariums auf frühe litaneiartige Akklamationen zurückgeht und seinerseits als Litanei gelten kann. Es scheint, als widerspiegle die Komposition eines Ostinato das repetitive Element von Litaneien und als beziehe sich das 33fache Erscheinen des Themas in der Passacaglia auf das Lebensalter Christi.