
Thesen zum Editorial der Redaktionskonferenz: Probleme und Funktion einer wissenschaftlichen sozialistischen Zeitschrift zum gegenwärtigen Zeitpunkt, aus PROKLA Nr. 6
Author(s) -
Initiativgruppe Bad Soden
Publication year - 1973
Publication title -
prokla
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2700-0311
pISSN - 0342-8176
DOI - 10.32387/prokla.v3i10.1790
Subject(s) - humanities , philosophy
Die Überlegungen der PROKLA „stellen nicht das dar, was gemeinhin unter politischer Linie verstanden wird-", sie lehnt die „bloß ideologische Nachahmung der Arbeiterbewegung und die damit gesetzten doktrinären Ansprüche und organisatorischen Versuche" jedoch als „falsch" ab, kann sich „die entscheidende Auseinandersetzung mit reformistischen, revisionistischen und dogmatischen Strömungen innerhalb der Arbeiterbewegung" jedoch nur als „eine bessere, die revolutionäre Perspektive nicht verbauende Praxis der Arbeiterbewegung" vorstellen. Damit kann sie jedoch den Charakter der gegenwärtigen „kommunistischen" Bewegung nicht erfassen und folglich nicht adäquat kritisieren; andererseits konstruiert sie ein „reines" Verhältnis zwischen sich und der Arbeiterbewegung, als ob die Realität nicht auch durch die Existenz der „kommunistischen" Gruppen bestimmt sei. Wenn es auch richtig ist, daß man den „kommunistischen" Gruppen nicht dadurch begegnet, daß man ihnen den bloßen Mangel an Strategie vorwirft, so wird andererseits die Auseinandersetzung nicht erst durch die richtige Praxis der Arbeiterbewegung geführt (was ist das, nicht schon die gegenwärtige Streikbewegung, die die „kommunistischen" Gruppen real, aber nicht verbal kritisiert!), sondern um die richtige Linie in bezug auf die Unterstützung der Arbeiterbewegung, damit notwendig verbunden um die Einschätzung der objektiven Lage und um Strategieansätze in der aktuellen und historischen Geschichte der Arbeiterbewegung auf Weltebene. Damit ist notwendig verbunden die Auseinandersetzung um das Selbstverständnis (weil Aufgaben) der gegenwärtigen kommunistischen Kräfte.