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Zur soziologischen Produktion des Nichtwissens
Author(s) -
Hermann Pfütze
Publication year - 1990
Publication title -
prokla
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2700-0311
pISSN - 0342-8176
DOI - 10.32387/prokla.v20i79.1199
Subject(s) - humanities , political science , philosophy
Zum Glück leidet auch die Soziologie an dem Bewußtsein, schwächer zu sein als ihr Gegenstand. Die Unerforschlichkeit der Gesellschaft, ihre weder plan- noch steuerbaren Wege und Umwege der Vergesellschaftung, zwingen die Soziologie zu stetiger Selbstreflexion.Je mehr Wissen indes über die Gefahren und Zerstörungen der globalen Risikogesellschaft produziert wird, desto schwieriger wird nicht nur eine Theorie davon, sondern um so größer auch der Wunsch, wissensmäßig stärker zu sein als der Gegenstand - sozusagen für alle Fälle alles im Datenspeicher zu haben. Je mehr Wissen die Soziologie produziert, desto weniger weiß sie freilich die Rettung: Wie die Gesellschaft sich nicht zerstört, ist nicht zu sagen. D.h., die Gesellschaft selbst ist theoretisch und nicht nur Gegenstand von Theorien. Das für die Soziologie konstitutive Verhältnis zwischen Wissensproduktion und der Fähigkeit, Gewißheitenfahren zu lassen, wird im folgenden ein wenig erörtert.

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