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Die verlorene Seele einer Stadt. Danzig zwischen der Freien Stadt und den Revolutionen 1848/1849
Author(s) -
Aleksander Baliński
Publication year - 2019
Publication title -
studia germanica gedanensia
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 1230-6045
DOI - 10.26881/sgg.2019.41.16
Subject(s) - art , political science , humanities
Über Jahrhunderte hatte die an der Weichselmündung lebende Danziger Bevölkerung ein charakteristisches, souveränes Gemeinwesen hervorgebracht. Nach der erneuten Besetzung Danzigs durch die Preußen 1814 bewirkte die dezidiert antipreußische Gesinnung der Stadtbewohner gewisse Zugeständnisse seitens der Berliner Regierung. Obwohl die lokalen Zivilrechte beinahe ein halbes Jahrhundert ihre Gültigkeit behalten durften, schritt der wirtschaftliche Niedergang der Stadt, die während der Napoleonischen Kriege sehr verarmt war und bis 1857 Schulden zurückzahlen musste, voran. Noch in den 1830er Jahren identifizierte sich die Mehrheit der Danziger nicht mit Preußen. In den nachfolgenden Generationen machte sich aber ein Integrationsprozess bemerkbar, für den die Schulpflicht, der Wehrdienst und die Zuwanderung aus umliegenden Gebieten verantwortlich waren. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war die lokale Identität vermutlich in zwei Hälften gespalten: Einerseits gab es die Alt-Danziger, andererseits – die zugewanderten Anhänger der „preußischen Option“. Die Zukunft gehörte den Letzteren, auch wenn die Ersteren noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Mottlau anzutreffen waren.

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