
Tito u novom srpskom poretku secanja
Author(s) -
Todor Kuljić
Publication year - 2003
Publication title -
sociologija
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.174
H-Index - 8
eISSN - 2406-0712
pISSN - 0038-0318
DOI - 10.2298/soc0302097k
Subject(s) - political science , humanities , philosophy
(nemacki) Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit der ver?nderten Verh?ltniss zur Tito nach 1990. in der serbischen Erinnerungskultur, Historiographie und allt?glichen Erinnerungen. Die Diskreditierung des kommunistischen antinationalistischen jugoslawischen Antifaschismus steht iM Zentrum revisionistischer Geschichtspolitik. Nach 2000. wurde Tito offiziell als totalit?rer Bolschewist und als gef?hrlicher Internationalist schnell d?monisiert. Tito und Milosevic werden dabei unkritisch identifiziert, und der ganze Zeitraum von 1945. bis 2000. wird heute f?lschlicherweise als kommunistisch bezeichnet. IM, Gegensatz zur offiziellen Vergangenheitspolitik wird iM Alltag der Sozialismus noch immer an der individuellen Lebenssituation mit dem Postsozialismus verglichen und positiv beurteilt. In der offiziellen Erinnerungsordnung und Historiographie sind trotzdem negative Beurteilungen von Tito einflussreich. Der nationalindifferente Kommunismus gilt als der wichtigste Gegenpol zur neuen Identit?t, die vor allem iM Nationalismus verankert ist. Der Sozialismus wird als Feind der Nation denunziert. Das antitotalit?re Denken sieht keine Unterschiede zwischen Tito und Milosevic. Demgegen?ber in der Erinnnerungen der gew?hlichen Menschen in Serbien (aber auch in Croatien und in Slowenien) Tito und Sozialismus sind heute positiv beurteilt. Die permanente und lange sozio?konomische Krise schaffte eine Art von strukturellen Nostalgie nach vorherigen multinationalen Tito's Jugoslawien. Die Yugonostalgie hat heute bei den vielen Menschen eine starke titoistische Version.