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Vom pädagogischen Misstrauen gegen die Prüfung und dem Versprechen einer digitalen Problemlösung
Author(s) -
Sabrina Schröder
Publication year - 2021
Publication title -
medienpädagogik
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 1424-3636
DOI - 10.21240/mpaed/45/2021.12.18.x
Subject(s) - humanities , political science , philosophy
Dieser Artikel lotet verschiedene Spielarten eines pädagogischen Misstrauens gegen die Prüfung aus. Hierfür werden zunächst schulpädagogische Auseinandersetzungen v. a. zu den Problematiken der Leistungsbeurteilung diskutiert. Dafür wird erstens auf die Selektionsfunktion der Schule Bezug genommen, zweitens die Differenz zwischen Standardisierung und Individualisierung der Leistungsmessung betrachtet und drittens das Problem der prognostischen Möglichkeiten von Noten in Bezug auf künftigen Lernerfolg thematisiert. Vor dem Hintergrund dieser drei Argumentationslinien verdichtet sich das Misstrauen gegen die Prüfung als ein unauflösbarer Streit, nicht nur in der Wahl um die angemessenen Instrumente der Leistungsbeurteilung, sondern auch in der Frage danach, wie pädagogisch angemessen mit der diagnostischen Aufgabe umzugehen ist. Das neue Forschungsfeld der Learning Analytics wird anschliessend als eine mögliche Antwort auf diese Frage thematisiert, und es wird gezeigt, wie mit digitalen Prüfungspraktiken das Versprechen einhergeht, auf die genannten Probleme zu reagieren und das schulische Lernen insgesamt zu optimieren. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass auf diese Weise hinsichtlich des Lernsubjekts, des Lerngegenstands und der pädagogischen Beziehungen Verengungsdynamiken produziert werden. Der Beitrag schliesst mit der Frage danach, inwiefern das Auslagern der Prüfung an digitale Tools mit einem Verantwortungsverlust der pädagogisch Handelnden verbunden ist.

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