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Semantische Überflutung. Heiner Müllers "Herakles 5"
Author(s) -
Verena Thinnes
Publication year - 2015
Publication title -
convivium
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.1
H-Index - 1
eISSN - 2657-6252
pISSN - 2196-8403
DOI - 10.18778/2196-8403.2015.13
Subject(s) - humanities , art , political science
Die Untersuchung zeigt beispielhaft an dem Drama Herakles 5, welche dramaturgischen Strategien Heiner Müller im Umfeld der normativen und restriktiven Vorgaben der SED-Kulturpolitik einsetzt. Letztere werden weder missachtet noch befolgt, sondern zitiert. Müllers spezifische Zitatpraxis leitet dabei gezielt Polyvalenzen und Ambiguitäten in den Text ein und bewirkt so eine semantische Überflutung, die das Ideal eines positiven sozialistischen Arbeiterhelden erodiert. Herakles 5 zitiert darüber hinaus nicht nur die gesellschaftlichen Diskurse einer größeren Öffentlichkeit seines Entstehungsumfeldes, sondern auch Spezialdiskurse zu Theaterprogrammen und -spielweisen, wie zum Beispiel Brechts Durchrationalisierung des Mythos, und verweist damit auf sich selbst als Theater.

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