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Weisheit vs. Lebensweisheit – mit einem Seitenblick auf Schopenhauer
Author(s) -
Dieter Birnbacher
Publication year - 2018
Publication title -
acta universitatis lodziensis. folia philosophica
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2353-9631
pISSN - 0208-6107
DOI - 10.18778/0208-6107.32.08
Subject(s) - philosophy , humanities
Weisheit wird gesucht, weil in einer zunehmend komplexer und intransparenter werdenden Welt Vertrauenswürdigkeit gesucht wird. Vertrauenswürdigkeit ist ihrerseits abhängig von der der jeweiligen Person oder Institution zugeschriebenen Unabhängigkeit. Der Beitrag argumentiert, dass sich der Begriff der Weisheit einer expliziten Definition entzieht und als Clusterbegriff mit teils kognitiven, teils psychologischen, teils moralischen Elementen gefasst werden sollte. Durch die letzteren Elemente unterscheidet sich Weisheit wesentlich von Lebensweisheit, wie sie Epikur und in seiner Nachfolge Schopenhauer verstehen. Sie sind für den „weisen Richter” charakteristischer als für den „weisen Ratgeber”. Die Frage, wie weit Schopenhauer, einer der meistgelesenen modernen Weisheitslehrer, selbst als weise gelten kann, wird am Ende skeptisch beantwortet: Schopenhauer erfüllte viele, aber nicht alle Bedingungen, die an Weisheit zu stellen sind.

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