Open Access
Schwierige Übergänge. Peter und Nicole, zwei Fallbeispiele
Author(s) -
Anita Garstik-Straumann
Publication year - 2009
Publication title -
journal für psychoanalyse
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2297-878X
pISSN - 1613-4702
DOI - 10.18754/jfp.50.4
Subject(s) - gynecology , philosophy , humanities , art , medicine
Nach allgemeinen Hypothesen zur Ursache, weshalb sich heute der Übergang in die Latenz weniger klar abzeichnet, beschreibt die Autorin zwei Kindertherapien ausführlich, in denen es um eine vergleichbare Symptomatik geht, nämlich die Schwierigkeit, sich von den Primärobjekten zu trennen und sich in Kindergarten oder Schule einzufügen. Trotz ähnlicher Symptomatik erweisen sich die darunterliegenden Konflikte und anlagemässigen Bedingungen als sehr vielfältig. Verantwortlich sind nicht immer die Mütter, welche die Kinder «nicht loslassen» wollen. Neben inhaltlichen Fragestellungen geht es auch um das Aufzeigen einer möglichen analytischen Spieltechnik, für die sich Lernende oder Erwachsenen-Analytiker immer wieder interessieren. Viele Deutungen werden in einem spielerischen Handlungsdialog verarbeitet, in dem Containment und kindgerechte Verarbeitung bereits enthalten sind. Die Therapien werden nicht als möglichst umfassende Analysen geplant, sondern enden meist dann, wenn die Entwicklungsblockaden weitgehend behoben sind. Gerade in der Latenz arbeitet man sonst mit dem Aufdecken von Verdrängtem gegen die altersgemässe Bemeisterung des triebhaft Unkontrollierten. Es ist als Zeichen der Gesundung zu verstehen, wenn Eltern und Kinder mit dem «Normalen» einigermassen zufrieden leben können.