
60 Jahre OPEC: Revitalisierung dank "OPEC+"?
Author(s) -
Wolfgang Häuser
Publication year - 2020
Publication title -
wist. wirtschaftswissenschaftliches studium
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 0340-1650
DOI - 10.15358/0340-1650-2020-10-53
Subject(s) - political science , humanities , philosophy
Das in Wien ansässige und immer wieder totgesagte Bündnis kann auch zu Beginn seines siebten Jahrzehntes noch ein gewichtiges Wort bei der globalen Ölpreisbildung mitreden – vor allem aufgrund seiner großen Ölreserven und seiner signifikanten freien Förderkapazitäten. Die starken Preisschwankungen in den letzten Jahrzehnten – früher natürlich auf viel niedrigerem Niveau – spiegeln zugleich aber auch die bizzare Mischung aus Macht und Ohnmacht in der wechselvollen Geschichte des bekanntesten Rohstoffkartells der Welt wider. Angesichts der Markt- und Machtverhältnisse hält die OPEC zusammen mit ihren Kooperationspartnern als OPEC+ auch im siebten Jahrzehnt ihres Bestehens gute Trümpfe in der Hand. Ferner darf natürlich das Mega-Thema „Decarbonisierung der Weltwirtschaft“ nicht vergessen werden: Um den drohenden Klimawandel noch etwas begrenzen zu können, ist eine drastische Reduzierung der CO2-Emissionen und damit gerade des Einsatzes fossiler Energieträger wie Erdöl künftig unausweichlich. Die Vorbereitungen für ein solches post-Öl-Zeitalter stellen hohe Anforderungen an die Kooperationsbereitschaft der OPEC bzw. der OPEC+.