
Phraseologie und Motiviertheit. Prototypische und ikonische Aspekte deutscher und balkanländischer Phraseologismen
Author(s) -
Silvana Markovska Simoska
Publication year - 2019
Publication title -
germanistica euromediterrae
Language(s) - German
Resource type - Journals
eISSN - 2718-2207
pISSN - 2671-0862
DOI - 10.15291/gem.2872
Subject(s) - humanities , political science , philosophy
In diesem Beitrag soll anhand ausgewählter Flora- und Fauna-Phraseologismender Versuch unternommen werden, Phraseologismen imDeutschen bzw. im nordeuropäischen Sprach- und Kulturraum mitsolchen im Balkansprachraum auf ihre Motivationsstruktur zu prüfen.Dabei werden die auf Charles Sanders Peirce zurückgehendeIkonizitätsthese sowie Eleanor Roschs Prototypentheorie bemüht. Esgeht darum, die Motiviertheit von Phraseologismen zu hinterfragen:Wieso im Deutschen bzw. im nordeuropäischen Sprachraum der Apfelnicht weit vom Stamm fällt (vgl. the appel does not fall fare from thetree (Englisch)) und in den (Süd)Balkansprachen ‚die Birne unter denBirnbaum fällt‘ - (vgl. крушата под круша паѓа (Mazedonisch),крушка пада под крушку ((Süd)serbisch), dardha nёn dardhё bie(Albanisch)) und wieso im Deutschen eine Schwalbe noch keinenSommer macht, wohingen in den Sprachen des Balkansprachraums‚eine Schwalbe noch keinen Frühling macht‘ - (vgl. една ластовичкане прави пролет (Mazedonisch), jedna lasta ne čini proljeće (Kroatisch),једна ласта не чини пролеће (Serbisch))? Unsere Hypotheseberuht darauf, dass die Bildung motivierter phraseologischer Strukturendurch universell-ikonische und kulturspezifisch-prototypische Aspektegeprägt ist, wie z.B. Klima, Flora und Fauna, Lebensstil u. a. Diekontrastive Analyse deutscher und balkanländischer Phraseologismengewährt schließlich Einblick in die ikonische Perspektivierung und kulturspezifischePrototypisierung von Phraseologismen.