
Zum Verhältnis von Texten, Bildern und Illustrationen in der Konstruktion von Subjektpositionen am Beispiel des (bewusst) Konsumierenden
Author(s) -
Michael Brandmayr
Publication year - 2020
Publication title -
momentum quarterly
Language(s) - German
Resource type - Journals
ISSN - 2226-5538
DOI - 10.15203/momentumquarterly.vol9.no3.p151-160
Subject(s) - humanities , art , political science
Dieser Beitrag stellt anhand eines Beispiels dar, wie die Subjektpositionen des „bewussten Konsumierenden“ in Grafiken und Bildern konstituiert und dem Betrachtenden vermittelt werden. Dazu wird das Bild Your Own Personal Slaves von Daniel Garcia mit der Drei-Schritt-Methode nach Panofsky analysiert. Der ikonologische Gehalt des Bildes wird im Hauptteil des Textes interpretiert. Die These lautet dabei, dass auch in der gegenwärtigen Akzentuierung von bewussten Konsumpraktiken die bereits bei Veblen bemerkte Funktion des Konsums, Disktinktion herzustellen, nachgewiesen werden kann. Nicht nur entspricht die Fokussierung einer nachhaltigen, bewussten Konsumweise stärker der Konsumpraxis mittlerer und oberer Schichten und ihren finanziellen Möglichkeiten; die Positionierung dieser Praxis als moralisch höher stehend und objektiv vernünftig liefert Gründe, ein abweichendes Verhalten als rückständig zu klassifizieren und abzuwerten. Anhand dieses Beispiels sollen im letzten Teil des Artikels zwei Thesen diskutiert werden, die argumentieren, dass Bilder gegenüber Texten über eine bestimmte Einzigartigkeit bei der Konstruktion von Subjektivität verfügen.