Insulin ist notwendig, aber nicht ausreichend: Paradigmenwechsel in der Behandlung des Typ-1-Diabetes

Ungeachtet der eindeutigen Belege dafür, dass Typ-1-Diabetes (T1D) bereits deutlich vor einer Manifestation von Hyperglykämie beginnt, stehen keine krankheitsmodifizierenden Therapien für die Behandlung der Erkrankung im Frühstadium zur Verfügung. Nach den hoch interessanten Ergebnissen der Teplizumab Prevention Studie – der ersten Studie, die nachweisen konnte, dass sich ein manifester T1D durch eine Immuntherapie hinauszögern lässt – steigt die Hoffnung wieder, dass T1D in Zukunft vor Entwicklung einer Hyperglykämie behandelt werden kann. Es bedarf eines Paradigmenwechsels, da die Mehrheit der Menschen mit T1D die glykämischen Zielwerte nicht erreicht, die mit einem niedrigeren Risiko für T1D-Komplikationen verbunden sind, und bei denen daher weiterhin die Gefahr von Komplikationen und einer verkürzten Lebenserwartung besteht. Die folgende Übersichtsarbeit beschäftigt sich mit der Geschichte und dem aktuellen Stand der Immuntherapie bei T1D und beleuchtet einige Herausforderungen und Ideen für die Zukunft. Auch wenn diese Anstrengungen weltweit unternommen werden, konzentrieren wir uns hier vor allem auf die 2004 aufgelegten Forschungsaktivitäten des Diabetes TrialNet, eines Konsortiums der US-amerikanischen National Institutes of Health.