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Unbehagen im Rechtsstaat
Author(s) -
Boutin Stéphane
Publication year - 2019
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/oli.12216
Subject(s) - humanities , hero , philosophy , political science , art , literature
Dieser Beitrag untersucht die aktuellen Erzählkämpfe zwischen Populismus und Antipopulismus aus einer wissensstilistischen Perspektive am Kreuzungspunkt ihrer ästhetischen, epistemischen und politischen Dimensionen. Dazu werden zunächst die inszenatorischen Mechanismen rechtspopulistischer Entpluralisierungsstrategien am Beispiel von Arlie Russell Hochschilds Strangers in Their Own Land (2016) herausgearbeitet. Danach wird diesem populistischen Denkstil—anhand einer Analyse von David Simons und William F. Zorzis HBO ‐Miniserie Show Me a Hero (2015)—ein antipopulistisches Wissen gegenübergestellt, dessen Stilistik sich mit Gilles Deleuzes Begriff des minoritär‐stotternden Nicht‐Stils auf eine pluralisierende Insistenz hin lesen lässt. Dabei wird deutlich, dass Show Me a Hero den Konflikt zwischen Rechtsstaat und Populismus als wechselseitigen Abnutzungskrieg um die Frage demokratischer Pluralität inszeniert: Die Serie zeigt einerseits, wie Demokratien durch fortwährende populistische Angriffe bis zur Kapitulation ermattet werden können, stilisiert andererseits aber auch einen Habitus rechtsstaatlicher Resilienz, der im Gegenzug die Kräfte des Populismus zu zermürben und zu redemokratisieren vermag.

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