Premium
Aufgaben des Essayisten
Author(s) -
Winde Arne De,
Kohns Oliver
Publication year - 2016
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/oli.12099
Subject(s) - humanities , art , philosophy
Dieser Artikel geht nach, inwiefern Spenglers politische Reden nicht zuletzt wegen des okkasionellen und persuasiven diskursiven Kontextes in einem gegenüber dem Hauptwerk Untergang des Abendlandes gesteigerten Sinn vom essayistischen Stil des Autors geprägt sind. Stil ist hier nicht nur eine Frage des rhetorischen decorums , sondern auch der politischen „Aussage“ der oratorischen Texte. Vor allem anhand der Rede „Aufgaben des Adels“ aus dem Jahr 1924 wird dargelegt, wie Adel und Aristokratie bei Spengler als Deutungsmuster funktionieren, in denen sich heterogene, und teils widersprüchliche Tropen und Narrationen verdichten. Dabei argumentieren die Autoren, dass Spenglers Reden ihre ästhetische und politische Energie aus einer fundamentalen Paradoxie beziehen: Die wuchtige und apodiktische Geste einer rhetorischen Weltordnung, die alles, nur keine Rhetorik sein möchte.