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Hegel nach Benjamin: Phänomenologie des Geistes als literarisches Werk 1
Author(s) -
Boldyrev Ivan A.
Publication year - 2011
Publication title -
the german quarterly
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.11
H-Index - 10
eISSN - 1756-1183
pISSN - 0016-8831
DOI - 10.1111/j.1756-1183.2011.00125.x
Subject(s) - philosophy , humanities , art
Hegel ist als Philosoph des Systems bekannt. Sein System aber unterscheidet sich von denen, die Walter Benjamin in seiner “Erkenntniskritischen Vorrede” zum “Ursprung des deutschen Trauerspiels” kritisierte. Was Hegel avisierte, war nicht ein Netz von Begriffen als neutralen Instrumenten der Weltbeziehung und Welterschließung. Das ist eher das Entfalten seines Systems selbst, das die Welt, die Geschichte, und die Weltgeschichte konstituiert. Dadurch sind wir berechtigt, seine Philosophie als ein performatives Projekt zu analysieren, das in dem Sinne auch zur Literatur gehören kann. Hegels Gedicht “Eleusis” vermittelt uns die immanenten Konflikte und Widersprüchlichkeit seines eigenen Diskurses (das Unaussprechliche auszusprechen) und sanktioniert sich performativ; Phänomenologie des Geistes ist nicht nur eine Galerie von Bildern/Gestalten und eine selbstbehauptende Konstruktion, sondern auch eine Verarbeitung von Hegels eigenen literarischen Erfahrungen, sei es in der Dichtung (“Eleusis”), Tragödie (Antigone‐Übersetzung), oder Formen des Essays/Fragments (“Wer denkt abstrakt?”).

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