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XXIV: SPASMOPHILIE UND KATARAKT
Author(s) -
KUGELBERG I.
Publication year - 1936
Publication title -
acta ophthalmologica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.534
H-Index - 87
eISSN - 1755-3768
pISSN - 1755-375X
DOI - 10.1111/j.1755-3768.1936.tb07322.x
Subject(s) - gynecology , art , medicine
Zusammenfassung.1 Bei einem Material von insgesamt 142 während des frühen Kindesalters wegan Spasmophilie im Krankenhaus behandelten Individuen kommen schichtstarartige Linsenverän‐derungen in 30 Fällen, d. h. in 21%, vor, Bei einem Vergleichs‐material (101 Individuen) sieht man dagegen keinen einzigen Fall mit einer derartigen Linsentrübung. Dies stimmt gut mit der Ansicht überein, dass der erworbene, nicht komplizierte Schictstar wenigstens in der Mehrzahl der Fälle Spasmophilie als ursächliches Moment hat, was auch, wie neuere Forschungen über die Natur dieser Krankheit zeigen, bedeutet, dass der Schichtstar als eine infantile parathyreoiprive Katarakt aufzufassen oder wenigstens gleichzustellen ist. 2 Die Verteilung dieser Linsenveränderungen auf verschiedene Altersgruppen schient darauf hinzudeuten, dass in der Kindheit erworbene Schädigungen der Linse lange Zit latent verlaufen können. 3 Bei sämttichen Individuen mit schichtstarartigen Linsentrübungen kamen ausserdem Schmelzdefekte an den bleiben den Zähnen vor. Derartige Schmelzdefekte waren bei dem gesamten samten spasmophilen Material in 71 von 125 Fällen, d. h. in annähernd 57 %, vorhanden. Es ersheint daher natürlich, einen gemeinsamen ätiologischen Faktor für die Entstehung des Schichtstares un der Schmelzdefekte anzunehmen. 4 Unter 80 Fällen mit Schmelzdefekten kamen 28 mal, d. h. in 35 %, schichtsaratige Trübungen vor, was gut über‐einstimmt mit den im Jahre 1919 von Berg erhaltenen 38 %.