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Maximale körperliche Arbeit bei Atmung O 2 ‐reicher Luft 1
Author(s) -
Nielsen Marius,
Hansen Ove
Publication year - 1937
Publication title -
skandinavisches archiv für physiologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.591
H-Index - 116
eISSN - 1748-1716
pISSN - 0370-839X
DOI - 10.1111/j.1748-1716.1937.tb01582.x
Subject(s) - chemistry , microbiology and biotechnology , gynecology , medicine , biology
Zusammenfassung Die Bedeutung der Atmung sauerstoffreicher Luft wurde an zwei Vpn. bei verschiedener Arbeitsintensität auf dem Kroghschen Fahrradergometer untersucht.1) Bei Arbeitsintensitäten von 900–1600 kgm/Min. und 45 bis 47% O 2 in der Inspirationsluft wurde keine oder nur eine geringe Wirkung auf die O 2 ‐Aufnahme gefunden. 2) Bei sehr großen Arbeitsintensitäten, 1800–2100 kgm/Min., bei denen die O 2 ‐Versorgung bei Atmung atmosphärischer Luft inadäquat ist, wurde die O 2 ‐Aufnahme bedeutend vermehrt und die Arbeitsfähigkeit verbessert, wenn Luft mit 45–47% O 2 geatmet wurde. In den ersten Minuten der Arbeitsperiode war jedoch noch keine oder nur eine geringfügige Wirkung der O 2 ‐Atmung vorhanden. 3) Die größte O 2 ‐Aufnahme wird im Endspurte nach einer vorhergehenden geringeren Arbeit erreicht. Dies kann in einer schnelleren Anpassung des Kreislaufs eine Erklärung finden, da der größte Teil der Kreislaufsteigerung während der geringeren Vorarbeit stattfinden kann. 4) Bei Atmung 22.8% O 2 wurde keine Wirkung auf O 2 ‐Aufnahme und Arbeitsfähigkeit beobachtet. Diese Versuche zeigen, daß die O 2 ‐Aufnahme bei Arbeiten mit inadäquater O 2 ‐Versorgung nicht durch verbesserte O 2 ‐Diffusionsbedingungen, also auch nicht durch größere Lungenventilation vermehrt werden kann. Die maximale O 2 ‐Aufnahme und damit auch die maximale Arbeit muß trotz wesentlich verbesserter O 2 ‐Diffusionsbedingungen in demselben Grade von dem Kreislauf begrenzt sein wie bei Atmung atmosphärischer Luft. 5) Die bei Atmung 45–47% O 2 gefundene Vermehrung der O 2 ‐Aufnahme kann, wie aus 4) hervorgeht, nicht durch verbesserte O 2 ‐Diffusionsbedingungen erklärt werden. Der vermehrte Gehalt des Blutes an physikalisch gelöstem Sauerstoff kann nur einen kleineren Teil der Vermehrung der O 2 ‐Aufnahme erklären. Es ist deshalb wahrscheinlich, daß die Vermehrung der O 2 ‐Aufnahme vor allem auf einer Einwirkung der O 2 ‐Atmung auf den Kreislauf beruht. 6) Bei großen Arbeiten wurde bei Atmung 45–47% O 2 eine Verminderung sowohl der Lungenventilation als auch des R. Q. gefunden. Eine Kontrolle des CO 2 ‐Gehaltes des Blutes zeigte, daß eine reelle Herabsetzung des R. Q. vorhanden ist, d.h., daß die prozentuale Fettverbrennung während großer Arbeit bei Atmung 45–47% O 2 vermehrt wird.