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Über die Ausscheidung des Alkohols mit der Exspirationsluft 1
Author(s) -
Liljestrand G.,
Linde P.
Publication year - 1930
Publication title -
skandinavisches archiv für physiologie
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 1.591
H-Index - 116
eISSN - 1748-1716
pISSN - 0370-839X
DOI - 10.1111/j.1748-1716.1930.tb01436.x
Subject(s) - gynecology , physics , chemistry , medicine
Zusammenfassung. Nach Alkoholkonsumtion ist der Alkoholgehalt des arteriellen, venösen und kapillaren Blutes praktisch identisch. Für die Verteilung des Alkohols zwischen Luft und Blut wurde bei 37° Werte zwischen 0.00063 und 0.00073 gefunden, bei Gleichgewicht bei 31° enthält 1 ccm Blut etwa ebensoviel Alkohol wie 2 Liter Luft. Alveolarluftproben (ad modum Haldane) zeigen in den ersten Stunden nach der Alkoholkonsumtion oft erheblich höhere Alkoholwerte, als nach den Verteilungskoeffizienten zu erwarten ist. Dies beruht auf Beimischung von Luft aus dem Ventrikel, wie sich durch einen Vergleich mit Versuchen mit besonders vorsichtiger Pressung bei der Ausatmung, mit artifizieller Ausdehnung des Ventrikels (Brausepulver) und mit raktaler Alkoholzufuhr herausstellte. Die Atemluft wird bei der Exspiration abgekühlt, deshalb dürfte der Alkoholgehalt der Alveolarluft auch abnehmen, und man findet für die Alvcolarluft beinahe denselben Alkoholgehalt wie für die Exspirationsluft. Für die Exspirationsluft war der Alkoholgehalt, innerhalb der untersuchten Grenzen, von der Atemtiefe unabhängig, entsprechend einer Sättigung bei 31°. Auch die Luft des schädlichen Raumes dürfte praktisch genommen mit Alkohol bei dieser Temperatur und demselben Druch, wie für die Alveolarluft, gesättigt werden. Für praktische Zwecke läßt sich der Alkoholgehalt der Exspirationsluft gut als Maß für den Alkoholgehalt der Körperflüssigkeiten benutzen. Während bei neidrigem Alkoholgehalt des Körpers und niedriger Ventilation nur sehr kleine Mengen des resorbierten Alkohols mit der Exspirationsluft ausgeschieden werden, können relativ erhebliche Quantitäten in dieser Weise abgegeben werden, wenn der Alkoholgehalt mäßig und die Ventilation kräftig ist.