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BEITRAG ZUR FRAGE DER GEOGRAPHISCHEN VARIATIONEN IM ANATOMISCHEN BILDE DER ULCUSGASTRITIS.
Author(s) -
Ringertz Nils
Publication year - 1943
Publication title -
acta pathologica microbiologica scandinavica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.909
H-Index - 88
eISSN - 1600-0463
pISSN - 0365-5555
DOI - 10.1111/j.1699-0463.1943.tb05020.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Über die vorliegende vergleichende Analyse des pathologisch‐anatomischen Bildes der Ulcusgastritis in Material von Resektionspräparaten aus Stockholm und Boden, von demselben Untersucher mit der gleichen Technik und an in bezug auf Grösse vergleichbaren Materialgruppen durchgeführt, lässt sich zusammenfassend folgendes anführen:1 Beide Materialgruppen sind einheitlich. Das Bodener Material besteht zu etwa 90 % einer in Norrbotten ansässigen Klientel, von der rund zwei Drittel zur Arbeiter‐ oder Bauernklasse gehören. Das Stockholmer Material setzt sich so gut wie gänzlich aus im Stadtkreis Stockholm wohnenden Personen zusammen, zum grössten Teil aus der Arbeiterbevölke‐rung und dem unteren Mittelstande. 2 Hinsichtlich der Geschlechts‐ und Altersverteilung zeigt das Bodener Material ein etwas stärker markiertes Überwiegen der Männer und höheren Altersstufen. 3 Im Material von Boden ist die mittlere Dauer der Anamnese etwas länger, die Aziditätswerte sind niedriger. 4 Die Verteilung auf Ulcus duodeni und ventriculi stimmt in den beiden Materialgruppen überein. 5 Die chronisch‐entzündliche Komponente im Gastritisbilde lässt in beiden Gruppen in bezug auf Intensität und Ausdehnung im grossen ganzen keine Unterschiede erkennen. Die Abweichungen, welche sich geltend machen, bestehen darin, dass das Bodener Material eine etwas grössere Tendenz zu chronisch‐entzündlichen Veränderungen in der Fundusdrüsenzone aufweist und dass die Gesamtfrequenz der sog. follikulären Reaktionen in diesem Material höher ist. Zieht man jedoch nur die Häufigkeit der ausgesprochenen Gastritis follicularis in Betracht, so verhalten sich die beiden Materialgruppen gleich. 6 Der akut‐entzündliche Einschlag im Gastritisbilde ist, was die Frequenz betrifft, im Material von Boden ausgesprochener, aber nicht hinsichtlich der Intensität, welche dieselbe ist. 7 Der Typus der peptischen Erosionen ist in beiden Materialgruppen der gleiche, d. h. es handelt sich vorwiegend um kleine Leistenspitzenerosionen, und ausgedehntere sowie hämorrhagische Erosionen kommen meistens nur ganz dicht an dem chronischen Geschwür vor. Tiefe Substanzverluste sind äussert selten. In bezug auf Frequenz und Intensität des Erosionsphänomens stimmen die beiden Gruppen in alien wesentlichen Beziehungen überein. So ist die Frequenz der wirklichen sog. Erosionsgastritis in beiden niedrig. 8 Als Gesamturteil ist hervorzuheben, wie gering die Unterschiede im pathologisch‐anatomischen Bilde der Ulcusgastritis sind, welche sich in diesen beiden Materialgruppen bemerkbar machen. Dies ist mit Rücksicht auf den Unterschied in den hygienischen und diätetischen Verhältnissen, der, wie man annehmen kann, zwischen der Bevölkerung von Norrbotten und den Grossstädtern in Stockholm besteht, in gewissem Masse überraschend. Es ist auch bemerkenswert, dass das Bild beim Bodener Material so wenig übereinstimmung mit dem von Bohmansson beschriebenen Ulcusgastritisbilde beim Material aus Umeå aufweist.