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ZUR SEROLOGIE DER DYSENTERIE‐GRUPPE.
Author(s) -
Kauffmann F.
Publication year - 1943
Publication title -
acta pathologica microbiologica scandinavica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.909
H-Index - 88
eISSN - 1600-0463
pISSN - 0365-5555
DOI - 10.1111/j.1699-0463.1943.tb04786.x
Subject(s) - gynecology , philosophy , medicine
Zusammenfassung.1) Von Antigenbeziehungen zwischen der Dysenterie‐ und Salmonella‐Gruppe ausgehend, wurden serologische Untersuchungen speziell innerhalb der »Flexner‐Gruppe« durchgeführt, um zu einer praktisch brauchbaren Typendiagnose zu gelangen. Dieses Ziel konnte erreicht werden, da zwischen den einzelnen Typen (A, D, H, W und WX) deutliche qualitative Antigendifferenzen festgestellt wurden. Mit Hilfe bestimmter Faktoren‐Seren war die Typenbestimmung schon in der Objektglas‐Agglutination möglich. 2) Es wurde festgestellt, dass die Kulturen Stansfield VZ zum A‐Typ, Hiss‐Russell Y zum D‐Typ und Whittington Z zum H‐Typ gehören. Dagegen stellen die Kulturen Mountain WX, Oxford W und wahrscheinlich auch Hughes X weitere selbständige Typen der Flexner‐Gruppe dar. 3) Zwischen den einzelnen Typen der Flexner‐Gruppe einerseits und den Typen I (= Schmitz), E (= Sonne) und Shiga andererseits bestehen unter Berücksichtigung der Glattformen keine Antigenbeziehungen. 4) Die Antigenbeziehungen zwischen der Dysenterie Flexner‐ und Salmonella‐Gruppe spielen praktisch keine Rolle und treten nur dann in Erscheinung, wenn man mit sehr starken Salmonella O‐Seren (z. B. von S. senftenberg) arbeitet. 5) Innerhalb der Dysenterie‐Glattformen kommt ein Formenwechsel vor, der einer näheren Untersuchung bedarf; ferner können Verlustvarianten auftreten. 6) Die Typeneinteilung in der Dysenterie‐Gruppe muss — ebenso wie in der Salmonella‐Gruppe — in erster Linie auf serologischen Methoden beruhen, sodass die weitere Unterteilung der Serotypen in Vergärungstypen mit Hilfe kultureller Methoden ein sekundärer Vorgang ist. Die serologischen Dysenterie‐Typen sind praktisch als konstant zu betrachten und haben daher epidemiologische Bedeutung. 7) Die serologischen Dysenterie‐Typen müssen sowohl bei der Widal‐Reaktion als auch bei der Vaccine‐Herstellung berücksichtigt werden.