Premium
ÜBER DAS SOG. MYOBLASTENMYOM MIT BESCHREIBUNG 7 NEUER FÄLLE.
Author(s) -
Ringertz Nils
Publication year - 1942
Publication title -
acta pathologica microbiologica scandinavica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.909
H-Index - 88
eISSN - 1600-0463
pISSN - 0365-5555
DOI - 10.1111/j.1699-0463.1942.tb03339.x
Subject(s) - art , gynecology , philosophy , humanities , medicine
Zusammenfassung: Die Abrikossoff schen sog. Myoblastenmyome wurden vom Verf. an Hand eines eigenen Materials von 7 bisher unveröffentlichten Fällen studiert, und ferner wurde das Primärmaterial bei 4 von Frenckner früher beschriebenen Fällen untersucht. Aus dem Schrifttum wurden weitere 66 Fälle zusammengestellt, welche nach Verf.s Ansicht sicher Gebilde von dieser Art sind. Dieses Gesamtmaterial von 77 Fällen wurde mit Bezug auf Geschlechts‐ und Altersverteilung (Abb. 1), makroskopische Anatomie sowie biologische Eigenschaften bearbeitet. Verf. will nachdrücklich betonen, dass die sarkomatösen Tumoren, welche in der Literatur under der Bezeichnung malignes Myoblastenmyom, Myoblastom etc. beschrieben worden sind, nichts mit den charakteristischen Abrikossoff ‐schen Geschwülsten zu tun haben. Die letzteren haben stets gutartigen Charakter. Verf. bestreitet, dass irgendein Übergang zwischen quergestreiften Muskelzellen und den granulierten Zellen des Myoblastenmyoms vorkommt oder dass die granulierten Zellen eine Streifung aufweisen können. Bilder, welche in diesem Sinne gedeutet worden sind, treten in Zungen‐ und Lippentumoren dieser Art auf, sind aber Trugbilder, welche dort zustandekommen, wo granulierte Zellen Muskelfaserbündel interstitiell infiltrieren. Zwei vom Verf. untersuchte Fälle deuten darauf hin, dass die Zungentumoren submukös entstehen und die Zungenmuskulatur sekundär infiltrieren, nicht umgekehrt, wie früher geltend gemacht worden war. Auf Grund des soeben angeführten und der Tatsache, dass ungefähr die Hälfte sämtlicher bekannter Myoblastenmyome an Stellen sassen, wo keine quergestreifte Muskulatur vorhanden ist, steht Verf. auf dem Standpunkt, dass die Annahme, diese Gebilde hätten irgendeinen genetischen Zusammenhang mit der Muskulatur, völlig unbegründet ist. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Angabe Abrikossoffs , die granulierten Zellen des Myoblastenmyoms seien embryonalen Myoblasten ähnlich, nicht richtig ist. Nach Verf.s Ansicht sind also diese Gebilde nicht myogen, sondern die granulierten zellen, aus welchen sie sich zusammensetzen, entstehen im Bindegewebe und können bei gewissen Lokalisationen die Muskulatur infiltrieren. Ob die Gebilde den Charakter wirklicher Neoplasmen haben, ist zweifelhaft; als Hypothese könnte in Betracht kommen, dass sie durch eine örtliche Störung des Proteinstoffwechsels entstehende Speicherungstumoren sind.