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ÜBER DIE EINWIRKUNG KALTER MILCH SOWIE KALTEN BARIUMBREIES AUF DAS PERIPHERE BLUTBILD DES SÄUGLINGS.
Publication year - 1948
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1948.tb07123.x
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammenfassung. Insgesamt fültrfe ich 51 Versuche aus, um fesfzustellen, ob die eisgekühlte Milch sowie eisgekühltev Bariumbrei (mit einer Kontrolle in 5 Fällen) auf das periphere Blutbild einwirken. Die eisgekühlte Milch sowie der Bariumbrei wurden mit der Magensonde zugeführt. Die Einwirkung auf die Rektaltemperatur war unbedeutend. In sämtlichen Fällen wurde der Versuch frühstens 4 Stunden nach der letzten Nahrungszufuhr ausgeführt. A. In 36 Fällen untersuchte ich die Einwirkung der eisgekühlter Milch auf das periphere Blutbild. In sämtlichen Fällen fand eine A bnahme des Hb‐Gehaltes und der Ery‐Werte statt. Der Hb‐Gehalt war 15 Min. nach Zuführung der eisgekühlten Milch durchschnittlich um 5% niedriger als zuvor. Die niedrigsten Werte konnte ich I—I St. 30 Min. nach Zuführung der Milch feststellen resp. 10,0 u. 6,4% niedriger als vor der Versuch. 3 1/2 Stunden nach Darreichung der Milch war der Ausgangswert noch nicht erreicht worden. Der Ery‐ Wert wies ein deutlicheres Absinken auf. Die grössten Differenzen im Vergleich zum Ausgangswert könnte ich 45 Min. — 2 St. nach Zuführung dev kalten Milch feststellen. Die Evy‐Werte hatten ihren Ausgangswert 3 1/2 St. nach Zuführung der Milch noch nicht erreicht. Die Leuko‐ Werte wiesen keine Regelmässigkeit auf. Ihre Anzahl konnte durch den Kälteveiz sowohl sinken als auch steigen. Eine A bnahme der Leuko‐ Werte dominierte jedoch und war am stärksten 1–3 St. nach Zuführung der eisgekühlten Milch, um 18,6–29,2% niedrigere Werte. Das Differentialblutbild wies ebenfalls völlig unregelmässige Veränderungen der absoluten Werte der weissen Blutzellen der einzelnen Zellkategorien auf. Gewissermanssen dominierte die A bnahme der Zahl der Lymphozyten. 45′– 2 St. nach Zuführuing der Milch fand in fast 100% der Fälle eine Abnahme dev Lv‐Werte um 18,5–31,0% vom Werte vor dem Versuche staff. Auch die Anzahl der Segmentkernigen nahm in zahlreicheren Fällen ab, die Veränderung ihrev Anzahl war jedoch nicht so deutlich wie die der Lymphozyten. B. In 10 Fällen untersuchte ich die Einwirkung eisgekühlten Bariumbreies auf das periphere Blutbild, in 5 Fällen wurde eine identische Untersuchung über die Veränderungen nach Zuführung + 37° warmen Bariumbreies ausgeführt. In sämtlichen Fällen erfolgten Röntgenaufnahmen des Verdauungstraktes. Auch in diesen Untersuchungen konnte ich ähnliche Veränderungen des Blutbildes wie in den unter Punkt A genannten Versuchen feststellen. Der warme Bariumbrei uerursachte kein Absinken der Ery u. Hb‐ Werte, sie stiegen im Gegenteil an. In den Röntgenaufnahmen konnte ich nicht feststellen, dass der kalte Bariumbrei eine verzögerte Entleerung des Magens hervorrufe; in einigen Fällen entleerte der Magen sich nach Zuführung des kalten Bariumbreies schneller als nach dem warmen.*