Einige Worte über die neue Blutgruppe Rh.: Vorläufige Mitteilung über øine klinisch‐serologische Studie.

Zusammenfassung. Es wird eine Übersicht über die Blutgruppe Rh und ihre Bedeutung für die Erythroblastenkrankheiten bei Neugeborenen sowie für Komplikationen bei Bluttransfusionen gegeben. In einem Material von 1 000 Entbindungsfällen fand man eine Häufigkeit der Kombination rh‐negative Mutter und Rh‐positives Kind von etwa 10%, d. h. bei etwa 100 Müttern, was dem. statistisch zu Erwartenden entspricht. Bei nur vier von diesen Müttern liess sich Anti‐Rh‐Agglutinin nachweisen, und zwar waren hier sämtliche Kinder angegriffen—zwei intrauterin gestorben, eines starb im Alter von ein paar Tagen an Icterus gravis und eines überlebte einen Icterus gravis mit Anämie. Bei einer anderen Gruppe von 17 Prauen, deren Kinder alle irgend eine der sog. Erythroblastenkrankheiten aufwiesen, wurde Anti‐Rh‐Agglutinin nachgewiesen. Transfusionsfälle, wo der Empfänger der rh‐negativen und der Spender der Rh‐positiven Gruppe angehört, weisen selten Anzeichen einer Rh‐Sensibilisierung in Gestalt nachweisbaren Anti‐Rh‐Agglutinins auf. Es wird eine kurze Übersicht der wichtigsten klinischen Massnahmen im Hinblick auf die Polgen einer Rh‐Immunisierung gegeben. Summary. A survey is given of the blood group Eh and its importance in erythroblastosis foetalis and in blood transfusions. Out of 1 000 delivery cases, the combination of rh‐negative mother and Eh‐positive child was found in about 10%— i. e. in about 100 mothers which corresponds to the expected frequency, statistically speaking. Anti Eh agglutinin was found in the blood serum of only four of these mothers. All of their children were affected—two died before delivery, one died from icterus gravis when only two days old and one survived icterus gravis and anemia. In another group of 17 women, all of whose children had contracted erythroblastosis foetalis, anti Eh agglutinin was found. Cases of transfusion in which the recipient belongs to group rh‐and the donor to Rh +, seldom show signs of Eh sensitization in the form of detectable anti Eh agglutinin. A short survey is given of the most important clinical steps that should be taken in view of the effect of Rh iso‐immunization.