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Hagebutten als Vitamin C‐Quelle
Author(s) -
HAMMAR BENGT,
SCHRöDERHEIM JOHAN
Publication year - 1939
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1939.tb06739.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung. Am Norrtull‐Krankenhause im Stockholm waren Hagebutten‐gerichte seit längerer Zeit als Vitamin C‐Zuschuss in die Kost aufgenommen und für diesen Zweck als sehr geeignet befunden worden. Auch die Bedeutung einer gesteigerten Verwendung von Hagebutten in der Volksernahrung ist von verschiedenen Seiten hervorgehoben worden. Eine effektive Ausnützung der Hagebutten als Vitamin C‐Quelle bietet jedoch gewisse Schwierigkeiten, und diese haben die Veranlassung zur Ausführung der vorliegenden Untersuchung gegeben. Der Ascorbinsäuregehalt von frischen und getrockneten Hagebutten sowie von Zubereitungen aus Hagebutten ist auf chemi‐schem Wege mit Hilfe der Dichlorphenol‐indophenol‐Titration bestimmt worden. Es wurde gezeigt, dass der Ascorbinsäuregehalt von frischen Hagebutten bei verschiedenen Sorten und zu verschiedenen Zeit‐punkten in hohem Masse variiert. (Fig. 1.) Beim Trocknen von Hagebutten nach den Verfahren, welche fiir die im Handel vorkommenden Hagebutten gewöhnlich ange‐wandt werden, werden 60–70 % des Ascorbinsäuregehaltes zer‐stört. Durch Anwendung besonderer Methoden gelingt es, Hagebutten ohne nenneswerte Verluste an Ascorbinsäure zu trocknen. Die im Handel vorkommenden Hagebuttenpulver (Tab. 1) zeigten im allgemeinen einen erheblich niedrigeren Ascorbinsauregehalt als ganze, getrocknete Hagebutten. Es wurde gefunden, dass der Ascorbinsäuregehalt von Hage‐buttensuppen und Teegetränken aus Hagebutten in hohem Masse von der Art der Zubereitung abhängig ist. Es konnte festgestellt werden, dass Verluste zustandekommen durch Oxydation der Ascorbinsäure beim Kochen, Passieren und Andicken sowie durch unvollständige Extraktion aus den Hagebuttenrückständen. Die Verluste betrugen bei den gewöhnlichen Zubereitungsmethoden insgesamt 40–70 %; sie konnten aber bei der Zubereitung in grossem Masstabe noch höher sein. För die Zubereitung von Hagebuttensuppe und ‐tee wurde eine Methode vorgeschlagen, bei der die Verluste auf weniger als 20 % herabgesetzt werden können. Diese Methode ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kochdauer verkürzt und die Extraktion der Ascorbinsäure aus den Hagebutten verbessert wird, sowie dadurch, dass vermieden wird, den warmen, ascorbinsäurehaltigen Absud unnötig der Einwirkung der Luft auszusetzen. Es wurde gezeigt, dass der Ascorbinsäuregehalt von Hagebuttensuppe und ‐tee beim Aufbewahren im allgemeinen sinkt, dass jedoch nach 2 Tagen noch 50–100 % erhalten sind. Der Preis für Ascorbinsaure in Hagebuttensuppe oder ‐tee, die nach der oben angegebenen Methode bereitet sind, ist im allgemeinen bedeutend niedriger als in Citronen, Apfelsinen und Tabletten von reiner Ascorbinsäure. Bei Verwendung von minder‐wertigen Hagebutten sowohl wie bei unrichtiger Behandlung kann der Preis jedoch um ein Vielfaches höher werden als in den genann‐ten anderen Vitamin C‐Quellen.

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