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Zeigt die Oligophreniefrequenz jahreszeitliche Schwankungen? 1
Author(s) -
BRANDER T.
Publication year - 1938
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1938.tb16766.x
Subject(s) - gynecology , humanities , medicine , physics , philosophy
Zusammenfassung. .Trotz der vielen Versuche, nachzuweisen, dass Oligophrene in gewissen Monaten des Jahres öfter als zu anderen Jahreszeiten geboren werden, dürften bis jetzt keine sicheren Beweise für ein tatsächliches Vorkommen von speziellen jahreszeitlichen Schwankungen in betreff der Oligophreniefrequenz erbraeht worden sein. Sofern man nicht mit einer hypothetischen Brunstzeit in Familien mit genotypisch bedingter Oligophrenic rechnen will, liesse sich eine Periodizität in der Geburtsfrequenz der Oligophrenen kaum anders erklären, als durch einen Hinweis anf peristatische Faktoren, denen man jedoch in der Ätiologie der Oligophrenie eine geringere Bedeutung zusehreibt als der Erblichkeit. Ausserdem sind die hierhergehorenden peristatischen Faktoren, die tatsächlich Saisonfluktuationen zeigen, kaum von allzugrossem Gewicht im Vergleich mit anderen «exogenen» Oligophrenieursachen, und schliesslich wirken sie zum Teil während verschiedener Jahreszeiten, wodurch eine Ausgleiehung des Effekts zustandekommt. Aber sogar wenn es sich zeigen würde, dass zu gewissen Jahreszeiten auffallend oft Oligophrene geboren werden, so wäre das durchaus kein Beweis dafür, dass ein Kausalzusammenhang zwischen Geburts‐monat und Intelligenzdefekt existiert, denn die betreffende Periodizität kann auf Variationen der Mortalitäts‐ oder vor allem der Nativitätsfrequenz zurückgeführt werden. Von den 1 791 Oligophrenen meines Materials waren die meisten in den Sommerraonaten (VI–VIII) geboren, während die niedrigsten Geburtsziffern sich auf die Wintermonate (XII –II) beziehen. Aber genau dasselbe war mit den 1 485 Normalkindern der Fall (siehe Tab. 2). Diese jahreszeitlichen Schwankungen sind wohl am besten als eine Abspiegelung der Geburtsfrequenzkurve aufzufassen (siehe Fig. 1). Obwohl mem Untersuchungsmaterial gern hätte grösser sein können, spricht doch, scheint es mir, das ebengesagte eher für als gegen meine früher ausgesprochene Ansicht von der relativ geringen Bedeutung hierhergehörender Forsehungen über einen etwaigen ätiologischen Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und atypischen Formen der Unterbegabung.

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