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Über zerebral defekte Kaiserschnittskinder. 1
Author(s) -
BRANDER Von T.
Publication year - 1938
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1938.tb16765.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung. Es herrscht mancherseits die Ansicht, dass der abdominale Kaiserschnitt beinahe volle Sicherlieit gegen intrakranielle Geburtsverletzurigen der Frucht gewihre. I n einigen grosse‐ ren Statistiken ist denn auch die perinatale Sterblichkeit unter den auf diese Weise zur Welt gekommenen Kindern gleich 0 %. Der abdominale Kaiserschnitt gilt deshalb vielerorts als das beste Prophylaktikum gegen intrakranielle Geburtsverletzungen des Kindes bei einigen sonst gefahdichen Geburtskomplikationen. Ich habe jedoch im Schrifttum 72 Fälle von autoptisch gesicherter Diagnose intrakranieller Läsion bei Kaiserschnitts‐kindern (sichere Fälle von Sectio vaginalis ausgenonirnen) ge‐funden. Dubei handelte es sich nicht selten urn Tentoriumeerreissung. Dazu kommt noch eine Reihe Beobachtungen uber Symptome von intrakraniellen Geburtsschaden bei Neuge‐borenen, sowie auch die Wahrnehmnng von Intelligenzdefek‐ten (3 eigene neue Fälle werden beschrieben), epileptiformen: Krämpfen und spastischen Paresen bei Kaiserschnittskindern. Leider sind die hereditiren Verhaltnisse bei den letztgenaniiten Füllen von groberen zerebralen Defekten nicht immer gebührend beachtet worden. Auch werden nicht in allen Fällen, wo die Diagnose der intrakraniellen Lasion bei Kaiser‐schnittskindern ausser allem Zweifel steht, nahere Angaben über die wichtigsten obstetrischen Momente erhalten. Trotz dler Mdngd, die eineni Teil der bis jetzt mitgeteilten Falle anhaften, dürfte doch folgendes festgestellt werden konnen. VOT dewz Kaiswschnitf kann eine Verletzung der Frucht im Zusanimenhang mit vorangehenden Zangenversuchen stattfinden. Dasselbe gilt fur Fille, in denen langwierige oder kraf‐ tige Wehentiitiglieit, eventuell mit der WALCHERSChen Hangelage Irombiniert, vor der Operation bestand. War der Kopf des Kindes dabei fest irn Beckeneingang eingekeilt worden, so kann er nicht allein vor dein Kaiserschnitt, sondern auch während desselben verletzt werden. Es hat sich dabei nicht iim ZEREBRAL DEFEICTE selten in solchen Eiillen um eine vorangehende langwierige Wehentätigkeit bei verengteni Becken gehandelt. Intralmanielle Geburtsverletzungen iwz Anschluss at den Kaiserschnitt selhst kommen hiiufiger beim vaginalen als beim abdoininalen Schnitt vor (die erstgenannte Operation gehort eigentlich gar nicht hierher). Unter den abdominalrn Methoden durfte die korporale fur die Frucht schonender sein als die zervikale, vor allem bei Beckenendlage. Die Extraktion am Fuss gefahrdet das Kind offenbar mehr als die Hrrausbe‐forderung des Kopfes gleich im Beginn der Operation. Eine instruinentelle Entwicklung des Kopfes ist selbstverstiindlich gefahrlicher als eine manuelle Ablosung desselben. Zu Imrze Operationsschnitte konnen, nanientlich bei grossen Fruchten, ebenfalls die Gefahr der intrakraniellen Liision erhohen. Eine wenig wünschenswerte Lage entsteht, falls der Operationsschnitt die Placenta durchschneiden sollte. Die Entstehung intrakranieller Blutungen bei Kaiserschnitts‐kindern wird nntiirlich brfödert , wenn es sich urn Frühgeburt, hainorrhagische Diathese und Graviditätstoxikosen handelt. Einige Male sind die ScHultzeschen Schwingungen zur Anmendung gekommen. In hierhergehorenden FBIlen war Asphyxie keine Seltenheit, und zweimal lag ein Unterustumor vor.

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