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Zur Kenntnis der kongenitalen Tuberkulose. 1
Author(s) -
HAMNE BERTH,
GELLERSTEDT NILS
Publication year - 1938
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1938.tb03667.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung Nach einer kurzen Übersicht über den heutigen Stand unserer Kenntnisse der kongenitalen Tuberkulose und einer Erörterung ihrer Diagnostik wird über einen einschlägigen Fall berichtet. Das Kind wurde 4 Wochen zu früh geboren. Es war niemals mit seiner Mutter zusammen gewesen, sondern wurde unmittelbar nach der Geburt in die Abteilung für Prämaturen der pediatrischen Klinik des Karolinischen Institutes, Kranken‐haus Norrtull, übergeführt. Eine extrauterine Infektion ist ausgeschlossen. Es starb am 68. Lebenstage unter dem Bilde einer Peritonitis mit palpabler, stark vergrösserter Milz. (Die Mutter starb am 2. Tage nach dem Partus. Path. anat. Diagnose: Tbe. caseosa cavernosa et recens peribronchial, pulm. amb. + tbc. laryngis, intestini, lgl. mesent. et renis). Im vorliegenden Falle musste die intrauterine Infektion amniogen und intestinal gewesen sein. Anatomisch lag näm‐lich ein typischer primärer Komplex im Darm (in der Ileocoe‐kalregion) vor. Von hier aus fand eine portagene Infektion der Leber und wahrscheinlich auch in retrograder Richtung der Milz statt. Sie verbreitete sich als eine spärliche Miliar‐tuberkulose weiter über die Leber auf die Lungen und über das Herz auf die sonstigen Organe. Der tuberkulöse Prozess war ausgeprägt exsudativer Art. Massen von Bazillen waren in den Herden nachweisbar. Es wird die Möglichkeit einer intrauterinen Infektion sub partu erörtert. Unter bislang bekannten zwischen 60 bis 70 Fällen von kongenitaler Tuberkulose ist dies der dritte mit einem sicher‐gestellten primären Komplex im Darme. Von den beiden früheren (MÖLIEK 1918 und GROSSER 1929 ist der Fall MÖL‐