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Kapitel VI: Sekundäre Stoffwechselstörungen bei periodischem Erbrechen mit Ketonämie.
Publication year - 1935
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1935.tb07396.x
Subject(s) - medicine , gynecology
Zusammentassung. An 15 Kindern wurde die Glykosetoleranz nach ketogenem Regime untersucht. Sieben von ihnen wurden eintägiger Karenz ünterzogen, die ubrigen acht zweitägiger Karenz, worauf ketogene Kost durch verschieden lange Zeit folgte. Die Glykosetoleranz er‐wies sich als betrachtlich gesenkt. Der mangelhafte Kohlenhydrat‐stoffwechsel ausserte sich bei mehreren Fallen in Hyperglykamie und Glykosurie, sobald nach Beendigung des ketogenen Regimes gewohnliche Kost einsetzte. Diese durch Kohlenhydrattnangel verursachte Herabsetzung des Ausnutzungsvermogens des Organismus, betreffs zugefuhrter Kohlenhydrate, entsteht auch wahrend der Anfalle vonperiodischem Erbrechen. Dies wurde durch Glykosetoleranzproben kurze Zeit nach einem abgelaufenen Anfall bei vier Patienten gezeigt. Ferner wurde nach 3 spontanen Anfallen Glykosurie konstatiert. In Bezug auf die Symptomatologie des periodischen Erbrechens hat dieses Verhalten die Bedeutung, dass der Blutzucker bei Zuckerzufuhr eine grossere Labilitat zeigt, und dass ausnahms‐weise Hyperglykamie und Glykosurie entstehen konnen. Diffe‐rentialdiagnostisch kann dies zu Verwechselung mit Coma dia‐beticum führen. Vom therapeutischen Gesichtspunkte erfordert das herab‐gesetzte Assimilationsvermogen besonderer Beachtung. In vor‐geschrittenen Stadien von Anfallen kann man namlich keine gleich rasche Wirkung der Zuckerzufuhr erwarten wie in deren Anfangs‐stadien. In diesem Kapitel ist auch über einen Fall von Alkaptonurie bei einem provozierten Anfall von periodischem Erbrechen berich‐tet, was zeigt, dass auch eine Stoning im Eiweissumsatz entstehen kann.