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Der Liquor des kongenitalen Luetikers.
Author(s) -
TEZNER OTTO
Publication year - 1934
Publication title -
acta pædiatrica
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.772
H-Index - 115
eISSN - 1651-2227
pISSN - 0803-5253
DOI - 10.1111/j.1651-2227.1934.tb18026.x
Subject(s) - gynecology , medicine
Zusammenfassung. 1) Bei Zusammenfassung sämtlicher von mir veröffentlichten Befunde ergibt sich, dass unter 84 kongenital luetischen Säuglingen 48 = 57,1 % pathologischen Liquor hatten, unter 103 älteren Kindern 29 = 22,2 %; unter dell letzteren befanden sich 87 nervengesunde mit 13=14,9 % positiven Be funden und 16 nervös geschädigte mit 16=100 % positiven Befunden. 2) Wir können nichts darüber aussagen, wie der Rückgang der positiven Liquores vor sich geht, ob er spontaii erfolgt oder auf Behandlung zurückzuführen ist. 3) Die Liquorveränderungen im Säuglingsalter lassen keinerlei prognostische oder diagnostische Schlüsse zu; auch positive Goldsolreaktion, starke Pleocytose und positiver Liquor‐Wassermann lässt keine sichere Voraussage auf spätere Erkrankung des Zentralnervensystems stellen. Bei Behandlung der kongenitalen Lues des Sänglings ist die Lumbalpunktion entbehrlich. 4) Jenseits des Säuglingsalters gehört die Punktion zur Luesbehandlung. Ein positiver Liquor kommt zwar auch bei nervengesunden Kindern vor, jedoch verhältnismässig selten; noch seltener ist bei solchen Kindern positiver Liquorwasserinann; komplett positiven Befund (positiver Liquorwassermann, positive Globulinreaktion, Pleocytose, positive Goldsolreaktion) habe ich mit einer einzigen Ausnahme überhaupt nur bei nervengeschädigten Kindern gefunden. 5) Da die Liquorveränderungen durch Malariatherapie zum Verschwinden zu bringen sind, während sich schon bestehende Nervenänderungen nur schwer beeinflussen lassen, wird empfohlen, kongenital‐luetische Kinder jenseits des Säuglingsalters mit positivem Liquor mit Malaria zu behandeln.