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Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen in Deutschland — Ergebnisse der Bonner Venenstudien
Author(s) -
Rabe Eberhard,
Hertel Sabine,
Bock Eva,
Hoffmann Barbara,
Jöckel KarlHeinz,
Pannier Felizitas
Publication year - 2013
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/j.1610-0387.2012.08048_suppl.x
Subject(s) - philosophy , humanities
Zusammenfassung Hintergrund: Obwohl die Therapie mit Kompressionsstrümpfen (MKS) ein sehr häufiges Therapieprinzip ist, gab es in der Vergangenheit nur wenige Daten zur Frage der Verordnungshäufigkeit und den Erfahrungen der Patienten mit dieser Therapie. Patienten und Methodik: In der Bonner Venenstudie 1 wurden 3 072 Probanden im Alter zwischen 18 und 79 Jahren (1 350 Männer/1 722 Frauen) aus der Durchschnittsbevölkerung eingeschlossen. 2007 und 2008 wurde das Kollektiv zu einer Nachfolgeuntersuchung eingeladen (Bonner Venenstudie 2). Insgesamt konnten 1 978 Probanden der Bonner Venenstudie 1 nachuntersucht werden. Die vorliegende Arbeit verknüpft die Ergebnisse beider Untersuchungen. Ergebnisse: 14,6 Prozent gaben in der Bonner Venenstudie 1 an, in der Vergangenheit MKS getragen zu haben (7,5 % der Männer, 20,3 % der Frauen). Im Mittel gaben 71,3 % der Befragten an, dass sich unter der MKS-Therapie die zugrundeliegende Erkrankung gebessert hätte. Die Verordnung von MKS nahm im Nachbeobachtungszeitraum (Bonner Venenstudie 2) in den höheren klinischen Stadien der chronischen Venenkrankheiten zu: C2 12,2 %, C3 19,1 % und C4–C6 27,0 %. Bei Probanden mit fortgeschrittenen Venenkrankheiten (von Hautveränderungen bis zum Ulcus cruris) wurden bei ca. 60 % in den zurückliegenden 6,6 Jahren keine Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsverbände verordnet. Schlussfolgerungen: Die vorgelegten Ergebnisse zeigen, dass MKS die häufigste venöse Therapie in Deutschland sind. Gleichzeitig besteht eine eklatante Unterversorgung mit diesem Basistherapeutikum für chronische Venenkrankheiten.