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Epidermale Stammzellen
Author(s) -
Rzepka Karin,
Schaarschmidt Grit,
Nagler Michael,
Wohlrab Johannes
Publication year - 2005
Publication title -
jddg: journal der deutschen dermatologischen gesellschaft
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.463
H-Index - 60
eISSN - 1610-0387
pISSN - 1610-0379
DOI - 10.1111/j.1610-0387.2005.05071.x
Subject(s) - stem cell , gynecology , microbiology and biotechnology , biology , medicine
Zusammenfassung Das moderne Verständnis der Biologie epidermaler Stammzellen eröffnet eine völlig neue Sichtweise der Funktion der Epidermis und angrenzender Epithelien. Aus dem Wissen um die Proliferation, Differenzierung und Regeneration von Keratinozyten ergeben sich eine Vielzahl pathogenetischer sowie klinisch‐therapeutischer Ansatzpunkte für verschiedenste Dermatosen. Das Reservoir epidermaler Stammzellen findet sich in der interfollikulären Epidermis, der Haarbalgregion und der germinalen Haarfollikelmatrix. Hier existieren eigene Stammzellklone, die als Nachkommen transient amplifizierende und postmitotische Zellen bilden. Diese sind das zellbiologische Äquivalent des Stratum germinativum der Epidermis. Die Stammzellklone sind in Clustern organisiert und weisen eine hohe Expression von Adhäsionsproteinen auf, die ihre Stabilität in einer spezifischen Umgebung aus Subpopulationen von Gewebszellen und extrazellulären Substraten in der so genannten Stammzellnische sichern. Die Differenzierung wird durch eine regulatorische Kaskade chemischer Signale aus dem Umfeld der Stammzellen sowie dem Erbgut der Zelle bestimmt. Die klinische Bedeutung von Stammzellen liegt vor allem in der Nutzung zur Therapie von Krankheiten, wobei durch Reimplantation autologer Stammzellen Epithelien rekonstruiert bzw. durch gezielte Transfektion gentherapeutische Ziele verfolgt werden können. Allerdings kann das Verhältnis von therapeutischem Nutzen zu den Risiken bisher nur begrenzt abgeschätzt werden.