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SOZIALER AUFSTIEG UND ANTHROPOLOGISCHE AUSLESE
Author(s) -
WAHLUND STEN
Publication year - 1929
Publication title -
hereditas
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.819
H-Index - 50
eISSN - 1601-5223
pISSN - 0018-0661
DOI - 10.1111/j.1601-5223.1929.tb02499.x
Subject(s) - humanities , political science , physics , philosophy
Zusammenfassung. Ich habe also feststellen können, dass die schwedischen Studenten, verglichen mit der Bevölkerung im allgemeinen, einen abweichenden anthropologischen Typus aufweisen. So beträgt, wie ich nachgewiesen habe, die Durchschnittskörperlänge der Studenten Über 175 cm, d. h. 3 cm mehr als die durchschnittliche körperlänge für das ganze Reich. Auch Jochbogenbreite, Schulterbreite, Kopflänge und Kopfbreite Übersteigen den Reichsmittelwert nicht unbeträchtlich. Ich konnte für die körperlänge und Jochbogenbreite durch Vergleich mit dem anthropologischen Material des Rassenbiologischen Instituts zeigen, dass die genannten Tatsachen nicht auf spezielle geographische Rekrutierungsverhältnisse der Studenten zurückgeführt werden können. Dass dies auch bei den anderen Massen nicht in grösserem Umfang der Fall sein dürfte, ist auf Grund meiner Beobachtungen ebenfalls sehr wahrscheinlich. Um zu ermitteln, inwieweit soziale Auslese ein Erklärungsgrund für die abweichenden anthropologischen Verhältnisse der Studenten ist, habe ich letztere mit in bezug auf geographische und soziale Herstammung möglichst gleichwertigen Vergleichspersonen verglichen. Bezüglich der körperlänge und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auch hinsichtlich der Schulterbreite habe ich feststellen können, dass die grösseren Masse der Studenten nicht in grösserem Umfang auf sozialer Auslese beruhen dürften, sondern grösstenteils ihren speziellen Milieuverhältnissen zuzuschreiben sind. In bezug auf die Kopfmasse lässt sich dies nicht konstatieren. Hinsichtlich des Kephalindex, der keine grössere Variation zwischen den verschiedenen sozialen Schichten zeigt, konnte keine Verschiedenheit zwischen Studenten, Vergleichspersonen und dem Gesamtmaterial beobachtet werden. Bei einem Vergleich zwischen Studenten aus höheren Gesellschaftsschichten und solchen, die aus tieferen Schichten stammen, sind wir bezüglich der körperlänge und Schulterbreite zu Ergebnissen gelangt, welche bestätigen, dass die Milieufaktoren bei diesen Massen diejenigen sind, welche in erster Linie den anthropologischen Sondertypus der Studenten bedingen. Die Ergebnisse hinsichtlich der drei Kopfmasse sind ein Indiz dafür, dass hier soziale Auslese mitspielt. Schliesslich will ich darauf hinweisen, dass die mitgeteilten Resultate für schwedische Verhältnisse gelten, also für eine in bezug auf ihre Rasse besonders homogene Bevölkerung. Sie haben deshalb in gewissem Grade ein besonderes Lokalinteresse und dürfen nicht ohne weiteres dahin generalisiert werden, dass sie für alle Bevölkerungen gültig seien. Es ist wünschenswert, dass Ähnliche Untersuchungen wie die vorliegende auch an rassisch heterogenen Bevölkerungen vorgenommen werden. Man würde dann vielleicht, ja sogar wahrscheinlich, zu anderen Ergebnissen gelangen.

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