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Salome, Isolde und Dalila. Zur gendertheoretischen Interpretierbarkeit der Opern in Thomas Manns Doktor Faustus
Author(s) -
Elsaghe Yahya
Publication year - 2011
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.2011.01016.x
Subject(s) - humanities , art , philosophy
Warum greift Adrian Leverkühn bei seiner einzigen Opernkomposition ausgerechnet auf Shakespeares Verlorene Liebesmüh zurück? Weshalb zieht er sich seine fatale Infektion unter dem Vorwand zu, eine von Strauss selber dirigierte Salome ‐Premiere zu besuchen? Wieso wird, im Gegensatz zu dieser besonders authentischen Aufführung, Saint‐Saëns’ Samson et Dalila nur noch als Schallplattenreproduktion eingespielt? Und weswegen wird bei einer kammermusikalischen Darbietung von Wagners Tristan und Isolde ausgerechnet eine Arie vom Löschen des Lichts herausgegriffen? Solche und ähnliche Fragen sollen hier im Rahmen einer ideologie‐, aber auch quellenkritischen Relektüre des Doktor Faustus ihre Antworten finden. Geleitet ist diese von der so vice versa erhärtbaren These, daß sich der Roman als Teil und Ausdruck einer Bachofen‐Renaissance verstehen läßt, wie sie im Umkreis der Konservativen Revolution aufkam.