z-logo
Premium
Schillers Tragödie
Author(s) -
Zenobi Luca
Publication year - 2008
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.2008.00910.x
Subject(s) - art , philosophy , humanities
Die wesentlichen Merkmale der wichtigsten Phasen der Dramenproduktion Schillers werden aufgrund von seinen theoretischen Reflexionen zu den beiden Schlüsselbegriffen der Ästhetik des 18. Jahrhunderts – Natur und Nachahmung der Natur – untersucht. Diderot, Plutarch und die Anthropologie des 18. Jahrhunderts gelten als Vorbilder für die Dramen des jungen Schiller. Sowohl seine Theaterstücke als auch die kurzen Prosaerzählungen werden von diesen Modellen beeinflusst und zeugen von einem konstanten Nachdenken über die Möglichkeiten der Kunst, die Wirklichkeit darzustellen. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Don Carlos entfernt sich Schiller von einer Ästhetik, die teils vom Sturm und Drang und teils – unmittelbar darauf folgend – von den Theorien des bürgerlichen Trauerspiels beeinflusst worden war, und gelangt zu einer vom Begriff des ,,schönen Scheins‘‘ geprägten Ästhetik. Schiller sucht in dieser Phase nach einer neuen Ausdrucksform, was ihn zur Überprüfung der theoretischen Prinzipien der Tragödienform und allgemein zum Nachdenken über die Kunst und zu ihrer Beziehung zur Wirklichkeit auf rein ästhetischer Grundlage anregt. Der rote Faden, der sich durch seine Dramenproduktion zieht, ist die Kritik an der Geziertheit der französischen tragédie classique . Dagegen unterscheiden sich die beiden Schaffensphasen eindeutig durch die Tragödienkonzeption des reifen Schiller, die sich auf eine dialektische Ästhetik und eine stark symbolische Auffassung des Theaters gründet.

This content is not available in your region!

Continue researching here.

Having issues? You can contact us here