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Das literarische Thema in der Wissensstruktur des Lesers: Wege und Umwege zu einer kognitiven Rezeptionstheorie des literarischen Themas
Author(s) -
Scarinzi Alfonsina
Publication year - 2007
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.2007.00902.x
Subject(s) - philosophy , humanities
Gegenstand dieses Beitrages sind die neuen Perspektiven, die die Annäherung der Literaturwissenschaft an die Kognitionswissenschaft für die Ausarbeitung einer kognitiven Rezeptionstheorie des literarischen Themas eröffnen kann. Die zentrale Frage, die im Beitrag beantwortet wird, ist, wie die thematische Bedeutung literarischer Texte kognitiv vom Leser generiert wird. Fokussiert wird auf die Mechanismen des menschlichen Geistes, die beim Prozess der Erschließung des literarischen Themas in der Interaktion des Lesers mit dem literarischen Text in Gang gesetzt werden. Dabei wird den Fragen nachgegangen, wie in Anbetracht der kognitiven Aktivität des Lesers das literarische Thema definiert werden kann und wie sich die Literarizität eines Themas erkennen lässt. Es wird diskutiert, wie und ob sich eine im Rahmen einer kognitiven Rezeptionstheorie anwendbare Definition von Literarizität als emergierendes Merkmal eines literarischen Themas eingrenzen lässt. Es wird die Annahme geprüft, dass das literarische Thema in der Wissensstruktur und in den Erlebnis‐ und Erfahrungsgehalten des Lesers verankert ist. Angestrebt wird ein Weg zur objektiven Auswertung subjektiver thematischer Interpretationen literarischer Texte. Dieser Weg wird darin gesehen, kognitive intersubjektive mentale Operationen bei der Erschließung des literarischen Themas zu isolieren.