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Goethes Dialog mit der christlichen Wortauffassung
Author(s) -
Haas Agnieszka K.
Publication year - 2007
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.2007.00891.x
Subject(s) - philosophy , humanities
Im Artikel ,,Goethes Dialog mit der christlichen Wortauffassung‘‘ wurde die theologische Interpretation versucht, die eine der möglichen Wege der Auslegung darstellt. Die Autorin befasst sich mit der Stellung und Bedeutung des Wortes in Goethes Faust I in Hinsicht auf die Rolle und den Sonderrang des Wortes im Christentum. Die Aussagen des Protagonisten der Tragödie von Goethe, die sich auf seine Einstellung zur Wortproblematik beziehen, werden mit den Aussagen der bedeutenden Kirchenväter wie Thomas von Aquin oder Hl Anselmus oder der Philosophen wie Meister Eckhart, Marsilio Ficino, Heinrich Cornellius Agrippa von Nettesheim oder Jakob Böhme konfrontiert, die in ihrem Werk u.a. an das Johannesevangelium anknüpften und auf die wirkungsvolle Kraft des Wortes (Logos) hingewiesen haben. Die Rolle des Wortes und sein Rang werden dagegen im Werk mehrmals in Frage gestellt, was zum teilweisen Scheitern des Protagonisten führte. Man versucht daraus eine Schlußfolgerung zu ziehen, dass die kritische Einstellung Fausts dem Wort gegenüber nicht nur als bloßer Ausdruck der Sprachkrise oder Verweigerung, das Absolute zu benennen, sich verstehen lässt, sondern ein Ausdruck seiner Lebensphilosophie ist, die zu seinem Bund und Wette mit Mephistopheles führen sollte.