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»Lotte in Weimar«, oder eine Zwischenstation Thomas Manns auf dem Wege zu sich
Author(s) -
Soldan Angelika
Publication year - 1996
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1996.tb00007.x
Subject(s) - philosophy , humanities
In seiner »Lotte« verteidigt Thomas Mann mit Goethe und Nietzsche Humanität und Vernunft, u.a. vermittels eines rationaliserten Mythos‐ und Nihilismusbegriffes. Die moderne Diskussion gleichsam vorwegnehmend liest Mann den Anti‐Bürger und Anti‐Auf‐klärer Nietzsche eher als modernen Aufklärer, dessen kritische Radikalität auch aus dem Interesse des Aufzeigens, des Vermittelns und des Aushaltbarmachens der Vielheit gegensätzlicher Tendenzen des Lebensprozesses erwächst. Kunst wird hier zur Selbst‐schaffung des sich und seine Zeit an anderem spiegelnden, ironisch Abstand gewinnenden und dabei sich neue Wertperspektiven set‐zenden Künstlers. Die »Lotte« dient damit nicht nur der Selbstver‐ständigung Manns im Hinblick auf den Doktor Faustus und die Joseph‐Tetralogie, sondern bereitet mit der Aufwertung der Ironie zum Mittel der Lebensgestaltung auch den Felix Krull vor.

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