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Christa Wolf im Schnittpunkt von Kritik und Gegenkritik; Gedanken zu dem Literaturstreit in der Deutschen Presse
Author(s) -
Rey William H.
Publication year - 1991
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1991.tb01917.x
Subject(s) - philosophy , humanities
Der Literaturstreit um Christa Wolf stellt die erste Phase einer Auseinandersetzung über die Literatur der ehemaligen DDR dar, die Jahre dauern kann und letzten Endes zu einer neuen Fassung der zeitgenössischen Literaturgeschichte führen wird. Der folgende Artikel umreißt die Rezeption der Autorin in der Bundesrepublik vor und nach der Revolution in der DDR und versucht, den Perspektivenwechsel zu erklären, der sich daraus ergab, daß Christa Wolf sowohl als Kritikerin wie als Repräsentantin der DDR auftrat. Sodann folgt ein Überblick über die Argumentation der initialen Angreifer der Autorin (Greiner, Schirrmacher, Serke) und ihrer Verteidiger (Günter Grass, Walter Jens), der zu einer kritischen Beurteilung aller Diskussionsteilnehmer führt. Die Interpretation der bisher letzten Erzählung Christa Wolfs ( Was bleibt , 1990), die die Debatte veranlaßte, erweist die Fehlurteile der oben angeführten Kritiker, und eine Schlußbetrachtung erwägt die Vor‐aussetzungen eines echten deutsch‐deutschen Dialogs, der über gegenseitige Beschuldigungen hinausgeht.