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Familiarisierung des Glaubens. Zur Verwendung patriarchalistischer Motivik in den Liedern Martin Luthers und Paul Gerhardts
Author(s) -
Arndal Steffen
Publication year - 1987
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1987.tb00578.x
Subject(s) - philosophy , art
Ein Vergleich zwischen den Liedern Martin Luthers und Paul Gerhardts in bezug auf die Verwendung des Vaternamens Gottes zeigt den auffallenden Unterschied, daß bei Luther der Vatername nur im Zusammenhang mit den göttlichen Eigenschaften der All‐macht und der Liebe verwendet wird, während bei Gerhardt auch der Zorn Gottes in die patriarchalistische Motivik einbezogen wird, wodurch Gott als ein gleichzeitig strenger und liebevoller Vater und Erzieher erscheint. Diese Familiarisierung des Glaubens entspricht einer neustoischen Umdeutung der protestantischen Frömmigkeit und scheint wesentliche Züge der Verwendung patriarchalistischer Motivik in der Dichtung des 18. Jahrhunderts vorwegzunehmen.