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Über »Das Unsagbare«
Author(s) -
Aarnes Asbjørn
Publication year - 1985
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1985.tb00839.x
Subject(s) - philosophy , humanities , theology
Dieser Artikel hat die doppelte Absicht, die von Johan Sebastian Welhaven und Paul Valéry vertretene Auffassung auszulegen und weiterzuführen, dass sich die Voraussetzung und Wirkung der Dichtkunst auf ein die Sprachlichkeit überschreitendes Etwas gründet: das Unsagbare , das der Dichter »dem Worte beifügt« (Welhaven) und der Leser als Ursache und Ursprung seines Erlebnisses (»chose‐cause«, Valéry) erfährt. ‐ Diese Thematik wird im Lichte der gegenwärtigen philosophischen Diskussion über den erkenntnistheoretischen Ort der Sprache gesehen. Im Gegensatz zu aktuellen Tendenzen, z.B. die vom Strukturalismus ausgehenden, die die Sprache zum obersten Apriori erheben, wird hier gefragt, ob nicht der genannte Anspruch auf etwas Unsagbares die Theorie der universellen Sprachlichkeit entkräfte? Wenn das Unsagbare im Gedicht wirkt, entzieht sich das Gedicht der Auffassung, dass es sich nur urn ein »Sprachding« handele, das aus der allgemeinen Struktur und Gesetzlichkeit der Sprache zu deuten und zu verstehen wäre.