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Handlungsstrukturen der Tragödie
Author(s) -
Breuer Rolf
Publication year - 1985
Publication title -
orbis litterarum
Language(s) - German
Resource type - Journals
SCImago Journal Rank - 0.109
H-Index - 8
eISSN - 1600-0730
pISSN - 0105-7510
DOI - 10.1111/j.1600-0730.1985.tb00833.x
Subject(s) - tragedy (event) , philosophy , humanities , art , theology , literature
Der erste Teil des Aufsatzes versucht eine Typologie der Tragödie auf der Basis inhaltlicher Merkmale, d.h. immer wiederkehrender Handlungsstrukturen. Grundlage der Typologie sind die sogenannte »Pragmatische Kommunikationstheorie« von Paul Watzlawick sowie begriffliche Differenzierungen der Handlungstheorie und Normenlogik. Es ergeben sich zwei Grundformen tragischer Handlungsstrukturen: einmal die Eskalationsstruktur, zum anderen die Widerspruchsstruktur. Der erste Typ betrifft in die Katastrophe eskalierende Handlungen als Vorgänge, bei denen der Rückkopplungs‐Charakter der Ursache‐Wirkungs‐Verkettung unterschätzt wird. Der zweite Typ betrifft Widersprüche zwischen den jeweiligen Zielen mehrerer Handlungen bzw. zwischen Mittel und Zweck einer Handlung. Der zweite Teil des Aufsatzes unternimmt es, diesen theoretischen Ansatz interpretatorisch vorzuführen. Und zwar wird als Beispiel einer Eskalationstragödie Shakespeares Macbeth , als Beispiel einer Widerspruchstragödie. Kyds Spanish Tragedy herangezogen.